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Wie ich letztens schon sagte: 'Nach der Messe ist vor der Messe'. Die bevorstehende Messe war in diesem Fall die 0711 Spirits in Stuttgart. Der Termin für die Messe war bislang eigentlich immer das letzte Wochenende im Januar. Warum sie dieses Jahr fast 4 Wochen später stattfand, weiß ich leider nicht. Auch der Veranstaltungsort wurde dieses Jahr verlegt. Die neue Location war 'Im Wizemann', eine Halle (bzw. zwei Hallen) in einem alten Fabrikareal, die in der Regel für Konzerte genutzt wird. Verkehrstechnisch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zu erreichen (soweit diese überhaupt fahren, was am Freitag wegen eines Streiks nur bedingt der Fall war). Der Termin für die Messe lag wieder auf Freitag und Samstag, d.h. ich musste meinen 'normalen' Messe-Sonntag auf Samstag legen. Ich war allerdings gleich wieder zur Eröffnung um 13:00 vor Ort und hatte somit auch wieder Gelegenheit meine Rundgänge in aller Ruhe zu machen.
Den ersten Whisky gab es bei der Scriptor Brennerei. Eine Fassprobe aus einem kleinen Fass, das sie für die Messe dabei hatten. Ein leckerer Tropfen, aber der Distillers Choice, den ich danach im Glas hatte, hat mir noch ein gutes Stück besser gefallen.
Auch Diageo hatte tatsächlich einen kleinen Stand. Das kam mir sehr gelegen, denn aus den aktuellen Special Releases fehlten mir noch drei Abfüllungen, die ich noch nicht probiert hatte. Der Oban, der Mortlach und der Benrinnes. Bis auf den Mortlach bestätigten die Whiskys meinen guten Eindruck von den 2024er Special Releases. Der Benrinnes war ausgezeichnet, allerdings macht der aufgerufene Preis den guten Eindruck so ziemlich zunichte.
Die nächste Station meines Rundgangs war der Stand von David Gran und Malte Schweia. David reift unter dem Label myBar by David Gran Spirituosen in kleinen Fässern nach. Ein solches Fass hatte er auch auf der Messe dabei. Einen East Islay in einem mit Portwein vorbelegten Fass. Die ausgeprägten Port-Aromen waren mir persönlich schon zu dominierend. Als zweite Abfüllung hab ich mir einen (fast) 18 Jahre alten Aultmore einschenken lassen. Der Whisky wurde 2007 destilliert und durfte etwa 10 Monate in einem Frapin Cognac Fass nachreifen. Am 07.02.25 wurden dann ganze 10 Flaschen davon mit 56 % Vol. abgefüllt. Eine davon steht nun bei mir im Regal.
Malte Schweia ist als Blogger und Vlogger unter 'Malte talks Malts' in der Whisky-Community bekannt. In dieser Rolle habe ich ihn auch schon vor einigen Jahren auf einem Bloggertreffen kennengelernt. Seit ein paar Jahren ist er auch als unabhängiger Abfüller aktiv mit seiner Marke Dram Way. Ich hatte schon von seinen Abfüllungen gehört und gelesen, aber bislang noch keine im Glas. Das war nun die Gelegenheit, dieses Manko zu beheben. Drei seiner Abfüllungen hatte ich mir zum Probieren ausgesucht. Als erstes einen Mannochmore, 12 Jahre alt, aus einem Mavrodaphne-Fass (ein griechischer Süßwein), abgefüllt mit 52,5 % Vol. mit dem passenden Namen 'Sweet Dreams'. Es folgte ein ebenso alter Ardmore mit Reifung in einem Sake Fass (obwohl Sake traditionell nicht in Holzfässern gereift wird). Einen Whisky aus einem Sake-Fass hatte ich auch schon letztes Jahr auf der Hall of Angel's Share probiert, damals von Simon's Feinbrennerei. Den Abschluss bei Malte machte ein 6-jähriger Campbeltown Malt (vermutlich Glengyle) mit Reifung im Rum-Fass. Lauter leckere Whiskys. Mein persönlicher Favorit war der Mannochmore mit griechischem Maturations-Hintergrund.
Zum Abschluss des Messetages habe ich noch meine Freunde bei depot7 an ihrem Stand besucht. Dort gab es als letzten Dram des Tages einen 18 Jahre alten Orkney (Highland Park). Ein würdiges Finale.
Mein Fazit zu dieser Messe ist durchwachsen. Obwohl es eine Spirituosenmesse und keine Whiskymesse ist, war der Whiskyanteil für mich absolut ausreichend und gut gemischt. Die Location selbst konnte mich allerdings nicht überzeugen. Sie ist zwar gut erreichbar mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber aus meiner Sicht für eine Messe nicht wirklich geeignet. Zu dunkel, zu kahl, fast etwas trostlos. Ich hoffe, dass die Veranstaltung das nächste Mal wieder in dem deutlich ansprechenderen Ambiente der Phönixhalle stattfindet.
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