Tamdhu Vertical Tasting im Depot7

(enthält nicht-bezahlte Werbung aufgrund Produktpräsentation )

Nicht ich habe die Werbung für dieses Tasting bekommen, sondern meine Frau. Überhaupt bekommt meine Frau viel mehr Werbung für Whisky-Veranstaltungen, als ich , obwohl sie mit Whisky eigentlich nichts am Hut hat. In diesem Fall hat es dazu geführt, dass sie den Fahrdienst nach Waiblingen übernehmen durfte (und das auch gerne getan hat).

Es war Werbung für ein Tasting in der Wein- und Bierhandlung Depot7 in Waiblingen-Beinstein, nur etwa eine knappe halbe Stunde Weg von uns aus. Angekündigt war ein vertical Tasting mit Whiskys der Speyside Brennerei Tamdhu - A hidden gem (so der Untertitel zum Tasting).

Als Moderator war Alexander Dries (Tasting for friends oder auch Sake for friends, seine zweite Leidenschaft) angekündigt, den ich bislang nur dem Namen nach kannte. 

Ich hab mich dann auch direkt zu dem Tasting angemeldet, da ich wirklich Lust darauf hatte, mir die Whiskys der, für ihre üppigen Sherryabfüllungen bekannte Destillerie einmal näher anzuschauen. Bis dahin hatte ich nur zwei 15-jährige Sonderabfüllungen im Glas und das war schon 2020 und 2021.

An diesem Abend standen sechs Whiskys auf dem Programm. Den Anfang machte der Tamdhu 12 Jahre. Mit seinen 43 % Vol. und seiner Reifung in Sherry-Fässern war er ein guter Einstiegswhisky in das Vertical Tasting. In der Nase finden sich Trauben, Orangen und auch nussige Noten. Im Mund kommen Eichenwürze, Malz, Vanille und leichte Kaffeenoten dazu. 

Weiter ging es mit dem Tamdhu 15 Jahre. Der drei Jahre ältere Bruder reifte ebenfalls in Sherry Oak, in einer Mischung aus 60 % europäische Eiche und 40 % amerikanische Weißeiche und kommt mit kräftigeren 46 % Vol. daher. Bei ihm zeigen sich in der Nase Rosinen, Orangen und Karamell, was sich im Mund fortsetzt und von einer leichten, pfeffrigen Schärfe unterstützt wird. Eine schöne, dunklere und kräftigere Fortsetzung des 12-jährigen Vorgängers. Weitere drei Jahre mehr hat der Tamdhu 18 Jahre auf dem Buckel. Er bringt 46,8 % Vol. mit. Gereift in seasoned Oloroso Sherry Casks, zu 75 % 1st Fill european Oak, 2 % 1st Fill american Oak und 23 % Refill Casks. Auch hier zeigt die Nase Rosinen und Orangen, dazu noch Schokolade. Wieder hält der Whisky im Geschmack das, was er im Aroma versprochen hat, ergänzt durch reifere Aromen von Leder, Holz und Nüssen. Wieder deutlich dunkler und reifer, als die vorangegangene Abfüllung. 

In der zweiten Hälfte des Line-ups kamen die NAS (No Age Statement) Abfüllungen an die Reihe. Der Tamdhu Distinction 3 wurde mit 48 % Vol. abgefüllt. Er reifte komplett in Oloroso-Fässern aus amerikanischer Weißeiche, was sich in der Nase durch deutliche Vanillearomen bemerkbar macht. Auch Orangen lassen sich wieder finden, das scheint ein Grundcharakter des Tamdhu Spirits zu sein. Er bringt aber auch noch Pfirsiche, Nougat und leichte florale Noten im Hintergrund. Im Mund zeigen sich deutliche Nussaromen, wieder die Vanille, ebenso Trauben, Äpfel und trockenes Holz.

Der Tamdhu Batch Strength 8 reifte ebenfalls in Ex-Oloroso-Sherryfässern und kam unverdünnt mit 55,8 % Vol. in die Flasche. Dunkle Aromen von Früchten und Schokolade mit Orangen und einer Spur Gewürznelken steigt in die Nase. Im Mund wirkt er wärmend, aber nicht scharf, und weich. Er erinnert an Fruchtpudding mit Vanillesoße, Haselnüssen und Schokolade. Auch leichte Röstaromen finden sich.

Den Abschluss des Line-up machte der Tamdhu Cigar Malt III. Er war schon rein optisch ein Highlight, mit seiner dunklen Farbe und seiner Verpackung, die einer Zigarrenkiste nachempfunden ist. Der Whisky reifte komplett in 1st Fill Oloroso-Sherry-Fässern aus europäischer Eiche und wurde mit satten 53,8 % Vol. abgefüllt. Er zeigt dunkle Früchte, trockene Holznoten und Röstaromen, aber auch Kaffee und poliertes Leder. Selbstverständlich darf auch nicht die Orange fehlen, in diesem Fall als Blutorange. Im Mund kommt auch noch Malz dazu und all die Aromen halten sich sehr lange.

Für mich war der Cigar Malt tatsächlich das Highlight des Abends, gefolgt vom Distinction 3 und dem 12-Jährigen als schönen All-Day-Dram. Von dem Cigar Malt habe ich mir im Anschluss eine Flasche bestellt.

Ich bin froh, dass meine Frau diese Werbung bekommen, sie mir weitergeleitet und auch noch den Fahrdienst übernommen hat. Es war ein wirklich schöner Abend und ich habe mich gefreut Alexander, Ute und Harald kennengelernt zu haben. Auch möchte ich mich herzlich bedanken, dass Ute und Harald meiner Frau und mir eine vegane Variante des Essens bereitet haben, die auch wirklich sehr lecker war. Es war bestimmt nicht mein letzter Whiskyabend im Depot7.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0