Thy Danish Whisky - Online Release Tasting

(enthält nicht-bezahlte Werbung aufgrund Produktpräsentation)

Am 31. Mai diesen Jahres stellte die dänische Thy Destillerie ihre neue Whisky Range in einem Online-Live-Event vor. Vorab gab es dafür ein Tasting-Set mit 7 Whiskys, einem Glas, 3 Malz-Proben und einer Pipette. Etwa 100 Sets wurden weltweit verschickt. Ich bekam ein Set vom deutschen Importeur Prineus zur Verfügung gestellt. Leider war ich am Termin selber verhindert. Da das Tasting auch über YouTube zu sehen war, ist eine Aufzeichnung des Tastings dort Verfügbar, so dass ich das Event nun nachholen kann. Bislang hatte ich noch keinen direkten Kontakt zu Whiskys der Destillerie, kannte sie aber vom Namen her. Das, was ich bis dahin gehört hatte, hat mich sehr neugierig gemacht.

Durch das Event führten die beiden Besitzer Jakob Stjernholm und Andreas Stærk Poulsen selbst.

 

Thy Whisky ist dänischer Bio-Whisky, der seit 2019 auf dem Landgut Gyrup in Thy an der Westküste Dänemarks hergestellt wird. Für die Herstellung der Whiskys wird ausschließlich eigenes Getreide verwendet. Sämtliche Produktionsschritte vom Mälzen, Maischen bis zum Destillieren werden vor Ort auf dem Gut durchgeführt.

 

Die neue Range des Destillerie, die in diesem Event vorgestellt wurde umfasst drei Standard-Abfüllungen, diverse Einzelfass-Abfüllungen und gelegentliche limitierte Abfüllungen.

 

Gebrannt wird Thy Whisky bereits seit 2010 mit eigenem Getreide der Farm allerdings bei Partnern gebrannt. 2014 wurde der erste Single Malt als Thy Whisky No. 1- Kræn Klit abgefüllt. Die folgenden Abfüllungen wurden einfach weiter durchnummeriert bis zu No. 24. Diese Ära repräsentierte der erste Whisky in der Verkostungsreihe des Tastings. Ausgewählt wurde der 

Thy Whisky No. 23 - Hawboen

Verwendet wird hier nicht-rauchiges Malz (Pale Malt) und auch ein Teil über Buchenholz-Rauch gedarrtes Malz (Beechwood smoked malt). Gereift wurde in einem Ex-Bourbon Cask und abgefüllt wurde im November 2023 mit 51,5 % Vol.

Helle, leichte Aromen mit Zitrus. Fruchtige, beerige Süße mit leichter Säure (Stachelbeere) und eine leichte pfeffrige Schärfe. Im Mund deutliche Getreidenoten vermischt mit der Süße von Malz. Dazu kommt eine feine Rauchnote von dem Buchenholz-Malz.

Die Vorstellung der neuen Core Range startet mit dem Thy Whisky Single Malt (Whiskybase). Auch hier kam hauptsächlich das Pale Malt zum Einsatz, mit einer kleineren Zugabe des Beechwood Amoked Malt. Gereift wurde hier in Oloroso- und PX-Sherry-Fässern und Ex-Bourbon  Casks. Abgefüllt wird mit 48 % Vol..

Der Sherry-Einfluss ist deutlich. Im Aroma zeigt sich eine dunkle Süße und weniger Getreide. Mehr Früchte, Beeren und Trauben, auch etwas Schokolade. Eine deutliche Schärfe ist dabei. Auch im Mund ist er voller und fruchtiger, als der No. 23. Eine Malzsüße, etwas Rosine und wieder eine zarte Rauchnote zur Unterstützung der Aromen.

Als zweiter Vertreter der Core-Range wurde der Thy Whisky Bøg (Whiskybase) vorgestellt. Bei dieser Abfüllung kam nur das Buchgenholz-Malz zum Einsatz. Gereift wird in Oloroso- und PX-Sherry-Fässern. Er kommt mit 50 % Vol. in die Flasche.

In der Nase zeigt sich eine beerige Süße, hauptsächlich von Rosinen. Dazu eine Candy-Süße. Der Rauch ist so gut wie nicht erkennbar. Die leichte Schärfe wird von Süße überdeckt. Auch im Mund ist die Süße dominierend. Hier ist das Rauchmalz deutlicher zu spüren. Auch leichte Röstaromen sind vorhanden.

Den Abschluss der Core-Range-Abfüllungen macht der Thy Whisky Spelt-Rye (Whiskybase). Hier kommt 60 % Roggen-, 10 % Dinkel- und 30 % Gerstenmalz zum Einsatz. Für die Reifung werden neue Fässer aus amerikanischer Weißeiche verwendet. Die Abfüllstärke beträgt 48,5 % Vol..

In der hellen Süße findet sich eine deutliche würzige Note. Vanille und junges Holz. Eine leichte Pfefferschärfe kommt auf. Im Mund bisher der weichste Whisky, aber mit einer deutlicheren Würze, als die Vorgänger. Die Holznoten werden deutlicher.

Zum Einstieg in die Range der Limited Editions und die Single Casks gibt es den Thy Whisky Cask 376 Heritage Wheat (Whiskybase). Ein Weizen-Whisky aus drei Weizen-Sorten. Es sind gemälzter Emmer, gemälzter Dinkel und ungemälzter schwedischer Weizen. Zur Mashbill gesellen sich noch gemälzter Roggen und gemälzte Gerste. Die Reifung erfolgte in einem 120 Liter-Fass aus amerikanischer Weißeiche. Abgefüllt wurden 78 Flaschen mit 50 % Vol., damit verbleibt noch ein Teil im Fass. Farblich ist er bislang der dunkelste Whisky im Tasting. In der Nase eine intensive Mischung aus fruchtiger und getreidiger Süße. Dann kommt langsam eine warme würzige Note dazu. Im Mund startet Waldhonig gefolgt von kräftiger Würze und einer verhaltenen Schärfe. Mit der Zeit überwiegen die würzigen Noten.

Ein weiteres Single Cask macht die Fortsetzung. In diesem Fall ein Single Malt aus dem Buchenholz-Rauchmalz mit Reifung in einem Ex-Bourbon Barrel. Zum Zeitpunkt des Online-Events war der Whisky noch im Fass und hatte gerade die 5-Jahres-Grenze überschritten. Der Thy Whisky Cask 1260 Bourbon (Whiskybase) zeigt in der nase helle, süße und leicht tropische Aromen. Kokosnuss und Vanille, etwas Ananas und Menthol. Eine Honigsüße kommt dazu. Die helle Süße setzt sich im Mund fort. Kokosnuss ist wieder da, Ananas ist deutlicher. Ganz zarte Rauch- und Röstaromen, begleitet von einer verhaltenen Schärfe, die sich am Schluss durchsetzt.

Als letzten Whisky des Events gab es den Thy Whisky PX (Whiskybase). 

Eine Abfüllung in Fassstärke mit 58,3 % Vol., gereift in PX Casks. Verwendet wurde hier auch wieder eine Mischung aus dem Buchenholz-Rauchmalz und dem Pale Malt. Die PX-Noten sind sehr deutlich. Rosinen, Beeren, aber auch Leder. Malzsüße und geröstete Nüsse. Auch im Mund sind die PX-Aromen deutlich zu finden. Das Rauchmalz unterstützt wiederum die Aromen, ohne selbst wirklich in den Vordergrund zu treten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alles durchweg schöne Whiskys sind. Aus der Core-Range konnte mich vor allem der Spelt-Rye begeistern. Aus allen Whiskys des Tastings war der Wheat (Cask 376) mein Favorit. Eine wirklich empfehlenswerte Destillerie, die ich sicherlich weiterhin auf dem Radar haben werde.

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