J.G. Thomson - süß, reich und rauchig

(enthält nicht-bezahlte Werbung aufgrund Produktpräsentation )

Die ursprüngliche Firma J.G. Thomson war ein Wein- und Spirituosenhändler in Leith mit weit zurückreichender Tradition. Am damaligen Firmenstandort sitzt heute die SMWS. Seit Ende 2021 ist der Name J.G. Thomson eine Marke der The Artisanal Spirits Company, Eigentümer der Scotch Malt Whisky Society. Die Whisky Core Range der Marke setzt sich aus drei Blended Malt Scotch Whiskys zusammen, die nach ihrem Geschmacksprofil mit Sweet, Rich und Smoky benannt sind. Anlässlich der Einführung der Marke erschienen noch ein 23 Jahre alter Rich Blended Malt und ein Blended Grain aus 1972. Die Whiskys werden teilweise in einem eigens entwickelten Solera-Verfahern gereift. Zusätzlich zu diesem Whisky-Sortiment gibt es auch einen jamaikanischen Rum und einen Dry Gin.

Die Blended Malts, einschließlich dem 23-jährigen, konnte ich schon im Januar diesen Jahres bei einem Online-Tasting der Facebook Gruppe 'Blended Scotch Whisky' verkosten. Nun bekam ich letztens von Bastian Denkler, der erst kürzlich zu Prineus, dem deutschen Partner der Marke gewechselt ist, ein Sample Set mit dem Sweet, dem Rich und dem Smoky, dem Gin und dem Rum zugeschickt. Das nehme ich nun zum Anlass, die Abfüllungen hier kurz vorzustellen.

Sweet - 46 % Vol. - Batch 1

Hier kam gleich eine ganze Reihe verschiedener Fässer mit verschiedenen Toasting-Graden zum Einsatz, als da wären heavily toasted, medium und heavily charred, sowie Fässer mit einem zusätzlichen Toasting der Fassböden. Das Ziel dabei ist, die süßen Aromen von Vanille und Kokosnuss in den Whisky zu bekommen.

Farblich ein schöner Bernsteinton, bringt er in der Nase schöne reife Früchte und eine leichte Würze. Dezente florale Noten zeigen sich. Dazu auch Malz und Vanille. Im Mund fühlt er sich cremig weich an und zeigt einen verhaltenen Antritt. Dann kommen Malz und Vanille, etwas Eichenwürze und nussige Noten, allerdings nicht die Kokosnuss, die angekündigt war. Ein sehr angenehmer, vollmundiger und cremiger Whisky.

(Whiskybase

Rich - 46 % Vol. - Batch 1

Auch in dieser Variante kommt eine Mischung aus unterschiedlichsten Fässern zum Einsatz. Hier sind es Butts, Hogsheads und Quarter Casks aus amerikanischer und spanischer Eiche, die zuvor mit Oloroso und Pedro Ximénez-Sherry befüllt waren. In der Farbe deutlich dunkler, als der Sweet, eher Terracotta. In der Nase finden sich süße Beeren, Himbeeren und Brombeeren. Dazu leichte Röstaromen und Orangennoten. Im Mund finden sich eher dunkle Beeren und die Sherryaromen machen sich bemerkbar. Es folgen Würze und ein wenig Kaffee. Ein schöner Sherrywhisky. Süß, fruchtig und harmonisch.

(Whiskybase

Smoky - 46 % Vol. - Batch 1

Diese Mischung besteht zu 100% aus Islay Malts. Die Reifung erfolgte in PX-Butts und Hogsheads aus amerikanischer Weißeiche und Ex-Bourbon Hogsheads. Dies ist der hellste der drei Whiskys, mit einem kräftigen Gold. Der Rauch ist süßlich und erinnert an gebrannte Mandeln und gegrillte Früchte, mit einem leicht phenolischen Unterton. Maritime Noten sind vertreten. Im Mund finden sich angebrannte Nüsse, weniger süß. Der Rauch zeigt mehr Lagerfeuer mit deutlicherem Phenol und trockenes Holz. Ein angenehmer Raucher, nicht zu heftig, nicht zu süß. Ein schöner Sipper.

(Whiskybase

Der Vollständigkeit halber schreibe ich auch meine Notes aus dem Online Tasting mit dazu, obwohl er in dem Tasting-Set nicht enthalten ist.

 

Rich 23 Jahre - 46 % Vol. 

Wie auch der jüngere Rich, ist dieser Whisky eine Mischung aus PX- und Oloroso Hogsheads und Butts, dazu noch Ex-Bourbon Barrels. Farblich ist er etwas heller, als die jüngere Variante, mit einem schönen Bernsteinton. In der Nase startet er mit intensiven, leicht säuerlichen Beeren, Erdbeeren, Himbeeren und Stachelbeeren. Aber auch tropische Früchte, wie Mango und Papaya. Dazu frisches Holz. Im Mund deutliche Würze, reife Steinfrüchte und Vanille. Das Mundgefühl ist weich, cremig und vollmundig. Ein durchaus komplexer, sehr weicher und aromatischer Sherrywhisky. 

(Whiskybase

 

Die J.G. Thomson Whiskys sind durchweg schöne Blended Malts, die mir alle gefallen haben. In meinem persönlichen Ranking liegt der 23 Jahre alte Rich vorne, was vielleicht nicht unbedingt verwundert. Bei den alterslosen Abfüllungen führt der Smoky die Liste vor dem Rich und dem Sweet an. Mit unter 40 € gefallen auch die Preise für die NAS. Aber auch die knapp 125 € für die 23-jährige Version sind nicht übertrieben, für das, was man bekommt.

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