Am 13. Mai 2023 machten sich knapp 20 Blogger und Vlogger der deutschsprachigen Whiskyszene auf den Weg in den Westerwald. Die Birkenhof Brennerei in Nistertal hatte uns eingeladen zu einem Tag rund um den Fading Hill Whisky. Für mich waren das etwa 300 km, für die ich am Samstagmorgen, wegen eines Unfalls auf der Autobahn, leider fast 4 Stunden brauchte. Die Rückfahrt am Sonntag ging wesentlich schneller. Gegen 13 Uhr bin ich am Hotel in Bad Marienberg angekommen. Nach und nach trudelten dann alle geladenen Gäste ein. Der Transfer vom Hotel zu Destillerie war dann gegen 14 Uhr.
Die Birkenhof Brennerei ist seit 1848 in Familienbesitz. Nach Stefanie Klöckner und ihrem Mann Peter sind die Söhne Jonas und Lukas die bereits achte Generation, die mit spürbarem Herzblut in der Brennerei aktiv sind. Neben Whisky werden hier auch Korn- und Obstbrände, Rum und Gin hergestellt. Insgesamt 6 Destillen werden betrieben.
Nach der Ankunft in Nistertal wurden wir vom Birkenhof-Team, unter Leitung von Steffi und Jonas, im Verkaufsraum mit einem LUK Sour begrüßt. Der LUK ist ein Kornbrand mit einem Korndestillat, gereift in Cognacfässern und einem Weizenbrand aus der Whiskydestille mit Reifung in Ex-Bourbon- und Pinot Noir-Fässern. Ein schöner leckerer Einstieg.
Nach der Begrüßung begann dann der Rundgang durch die Anlagen der Destillerie. Den Anfang machte die Maischehalle mit den Gärbottichen, in denen die Maische vergoren wird.
Die zweite Station war die alte Kornbrennerei.
Danach ging es in die Whiskybrennerei. Hier stand ein Fass mit der Aufschrift 'Whisky-Blogger Treffen 2023, das aktuell direkt aus der laufenden Destille befüllt wurde. Auf dem Fassboden durften dann alle anwesenden Blogger unterschreiben. Man darf gespannt sein, was einmal aus diesem Fass heraus kommt. Der New Make, den wir probieren durften war jedenfalls schon vielversprechend.
Im Anschluss ging es in das erste Fasslager mit Virgin Oak, Ex-Bourbon und Sherryfässern. Natürlich gab es auch eine Fassprobe ins Glas. Ein 5-jähriges Destillat aus einem Virgin American Oak Barrel mit 65 % Vol..
Auch an der nächsten Station, dem neuen Fasslager, gab es etwas ins Glas. Zuerst einen Whisky mit aus einem Oloroso Sherry Fass von Ximenez Spinola, dann einen Peated aus einem Rum-Fass, das zuvor den JON Rum aus der eigenen Produktion enthielt. Zudem gab es die Möglichkeit einen PX- und einen Oloroso-Sherry aus der Vorbelegung der verwendeten Sherry-Fässer zu probieren.
Nach dem anschließenden Stopp in der Abfüllstation, ging es in den Blending Room. Hier durften wir uns aus 4 verschiedenen Single Malt Whiskys einen eigenen Blend kreieren. Zur Auswahl standen 2 Virgin American Oak-Abfüllungen und eine PX-Sherry-Abfüllung, alle mit dem Destillationsdatum 15.05.2018 (sehr sympatisch, da der 15.05 mein Geburtsdatum ist), sowie ein Peated aus einem Ex-Bourbonfass mit Destillation am 11.08.2017. Mein Ergebnis war eine Mischung aus 40 % von dem zweiten Virgin Oak, 40 % von dem Sherry und 20 % vom Peated mit 56,8 % Vol.; natürlich der beste Blended Malt ever ;-)
Zum Abschluss des Rundgangs durch die Destillerie ging es in den Tasting-Room bzw. das Besucherforum. Hier erwartete uns ein bzw. sogar zwei Food-Pairings. Für das erste Pairing standen 4 Brände und 2 Liköre bereit, zu denen die passenden Speisen vom hochdekorierten Küchenchef Detlev Ueter präsentiert wurden. Die ungewöhnlichste Komponente hierbei war für mich ein Rote-Beete Brand, den ich überraschend gut fand. (die einzelnen Brände/Liköre und die kombinierten Speisen findet Ihr in den Bildern)
Nach den Bränden gab es noch sechs Whiskys. Zu einigen dieser Whiskys durfte Genussbotschafterin Annick Seiz (eigentlich als Gast dabei) ebenfalls ein Food- bzw. Aroma-Pairing machen. Die Kombinationen waren gewohnt außergewöhnlich und verblüffend (an dieser Stelle habe ich allerdings nur genossen und nicht mitgeschrieben, weshalb ich Euch keine detaillierte Beschreibung liefern kann).
Den Anschluss dieses überaus gelungenen Brennereibesuchs bildete ein Abendessen mit Gegrilltem, zubereitet wieder von Detlev Ueter.
Mein herzlicher Dank gilt Steffi und Jonas Klöckner und dem gesamten Birkenhof-Team und allen Anderen, die an diesem gelungenen Event beteiligt waren.
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