Bestwhisky Tasting First Editions und mehr

Mitte des Monats Oktober veranstaltete mein 'local dealer' Bestwhisky in Stuttgart ein Tasting in den Räumen seines Ladenlokals in der Rotenwaldstrasse. Zwei Termine standen zur Auswahl. Freitag, der 14.10.22 und Samstag, der 15.10.22. Da ich für den Samstag schon anderweitig verplant war, kam mir der Freitag-Termin recht gelegen.

Angesagt waren drei aktuelle Abfüllungen von First Editions, zwei Standardabfüllungen und eine Abfüllung von Signatory Vintage. Zu Beginn der Veranstaltung gegen 18 Uhr hatten sich etwas mehr als 20 Teilnehmer eingefunden.

Den Einstieg in das Line-Up des Abends machte der Craigellachie 13 Jahre mit Bas Armagnac-Finish (WB). Diese Abfüllung kannte ich schon und hatte sie für den Blog vor nicht allzu langer Zeit schon verkostet (s. hier). Damals war ich hin- und hergerissen zwischen 'gefällt mir' und 'ist nicht ganz meins'. Diese Eindrücke wurden an diesem Abend bestätigt. Er hat was, aber so ganz überzeugt er mich nicht.

Auf den zweiten Kandidaten des Abends war Peter Sondheim besonders stolz. Ein 10 Jahre alter Blair Athol aus einen Sherry Butt aus der First Editions Reihe, abgefüllt für Bestwhisky (WB). Insgesamt wurden 150 Flaschen mit einer Alkoholstärke von satten 60,1 % Vol. abgefüllt. In der Nase viele Früchte, Karamell und Honig. Im Mund auch wieder die sehr deutlichen Karamellnoten, dazu die Früchte und auch eine immer stärker aufkommende Kräuterwürze, die sich auch im Abgang lange hält. Eine sehr schöne Abfüllung.

Dem Karamellwhisky folgte eine ausgesprochene Sherrybombe. Der 10-jährige Edradour aus der Un-Chillfiltered Collection von Signatory Vintage (also eigentlich auch eine Originalabfüllung) erscheint regelmäßig in einzelnen Batches. Ich habe eine Flasche aus 2008/2018 im Bestand. Die Flasche des Abends ist eine aktuelle Abfüllung aus 2012/2022 (WB), das Fass Nummer 257. Zwei Sachen haben alle Batches gemeinsam: die extrem dunkle Farbe vom Sherry-Fass (ungefärbt) und die Alkoholstärke von 46 % Vol.. Wie zu erwarten war, finden Freunde von ausgeprägten Sherry-Aromen hier alles, was sie erwarten. Dunkle Früchte, Süße und auch ein paar leichte Ledertöne. Insgesamt war er mir persönlich ein wenig zu eintönig. 

An vierter Stelle im Line-Up stand eine Originalabfüllung von Glen Scotia. Ein 15-jähriger Whisky aus einem amerikanischen Eichenfass, abgefüllt mit 46 % Vol., mit dem neu gestalteten schwarzen Label (WB). In der Nase altgereifte Früchte, Vanille, Zitrusfrüchte und Malz. Aber auch etwas muffig und Salzwasser. Im Mund findet sich zur Süße noch leichter Rauch. Dunkle Früchte und eine wärmende Schärfe. Der Abgang ist recht kurz. Nicht schlecht, aber auch nicht überzeugend.

Der fünfte Whisky des Abends war der zweite von First Editions. Ein 13 Jahre alter Fettercairn, eine reine Ex-Bourbon-Abfüllung mit 58,1 % Vol.. Auch hiervon gab es insgesamt 150 Flaschen, die exklusiv für Bestwhisky abgefüllt wurden.

Whiskys von Fettercairn habe ich bisher als recht süß in Erinnerung. Auch dieser machte keine Ausnahme. In der Nase finde ich warmen Hefeteig, Orangen, Milchschokolade und Malz, aber auch eine leichte Ingwerschärfe. Am Gaumen zeigt er sich cremig weich mit einer vollmundigen, schweren Süße von reifen Früchten, aber auch wieder die Ingwerschärfe, die die Süße ein wenig zügelt. Im kurzen Abgange geraten Süße und Schärfe ein wenig in Streit. Ein recht anständiger, gefälliger Whisky.

Zum Abschluss durfte es dann doch noch etwas mit Rauch sein. Als letzten Whisky gab es wiederum eine Abfüllung für Bestwhisky aus der First Editions Reihe von Edition Spirits. Ein Ardmore aus 2013, 8 Jahre alt, gereift in einem Refill Barrel und mit 60,4 % Vol. in die Flasche gefüllt (WB). Whiskys von Ardmore hatte ich noch nicht oft im Glas und auch nur unabhängig abgefüllte. Mehrheitlich hatten  sie mir ganz gut gefallen. Der vorgestellte Whisky konnte mich an diesem Abend voll überzeugen. Schöne Süße, schöner Rauch, leichter Speck, maritime Aromen und Salzkaramell. Eine wunderbare Aromenkombination.

 

 

An diesem Abend war definitiv kein schlechter Whisky dabei. Meine beiden Highlights waren der Blair Athol und der Ardmore. Von diesen beiden Whiskys durften auch jeweils eine Flasche und ein Sample mit nach Hause. 

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