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Mitte Juni 2020 kündigte deinwhisky.de den Start einer Joint Bottling Reihe mit dem deutschen unabhängigen Abfüller Mancarella an. Den Namen Mancarella hatte ich bereits im Zusammenhang mit qualitativ hochwertigen Abfüllungen gehört. Meinen ersten Kontakt hatte ich mit der Secret Speyside-Sonderabfüllung für deinwhisky.de (siehe Whisky des Monats Juni 2020). Die Reihe startet mit zwei interessanten Abfüllungen. Ein 18-jähriger Blended Malt von 2001, gereift in einem Sherry Butt und limitiert auf 344 Flaschen und ein 35-jähriger Secret Highland aus dem Jahr 1985 mit einer Auflage von 114 Flaschen.
Blended Malt 2001/2019 - 18 Jahre
46,1 % Vol. - Blended Malt - Sherry Butt - Fassnummer 7520, 344 Flaschen - nicht gefärbt, nicht kühlgefiltert
Farbe: Dunkler Bernstein
Aroma: Kräftige Malznoten und dunkle Früchte. Süße Datteln und Rosinen. Dazu mischen sich Haselnüsse und ein wenig Zimt, zarte Röstaromen und ein wenig Kaffee. Trotz der recht angenehmen 46 Vol % ist der Alkohol präsent und treibt die Aromen.
Geschmack: Im Mund ist der Antritt eher würzig und trocken. Die Süße kommt malzig hinterher. Die Fruchtnoten zeigen sich hier als Orange. Deutliche Eichenwürze und dunkle Schokolade vervollständigen die Aromen. Süße ist der dominierende Eindruck.
Abgang: Mittellang bis (fast) lang zeigt sich der Nachklang, mit anhaltender Süße und Würze.
Fazit: Schön zu trinkender, angenehmer Malt, dem man durchaus Zeit widmen sollte. Die doch vorhandene Komplexität erschließt sich nicht sofort. Die Früchte in der Nase, die Würze im Mund und die allgegenwärtige Süße ergeben ein schönes Gesamtspektrum an Aromen.
Secret Highland 1985 / 2020 - 35 Jahre
48,8 % Vol. - Single Malt - Fassnummer 15, 114 Flaschen - nicht gefärbt, nicht kühlgefiltert
Farbe: Dunkles Gold bis Bernstein
Aroma: Süße Früchte, vor allem Datteln und Aprikosen. Dazu kommen leicht geröstete Haselnüsse. Ebenso findet sich Honig. Eine deutliche Ingwer- oder Chili-Schärfe ist dabei, diese lässt aber mit der Zeit langsam nach.
Geschmack: Eine ordentliche Ladung Würze macht den Anfang, gefolgt von einer wärmenden Schärfe. Dann kommt die Süße, erst malzig, dann honigsüß. Dazu kommt Bitterorange.
Abgang: Die Mischung aus Süße, Bitternote und Schärfe verweilt recht lang im Gaumen.
Fazit: Für das Alter und den überschaubaren Alkoholgehalt hat der Whisky noch ordentlich Wumms. Wie bei vielen älteren Whiskys sind es auch hier die sich entwickelnden Bitternoten, die mir an diesem Whisky nicht so gut gefallen. Diese sind auch der einzige Anhaltspunkt, der auf das hohe Alter hinweist. Für seine 35 Jahre kommt er noch recht jugendlich rüber.
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