Livestream mit Björn - Mackmyra Ambassador

Anfang April gab es auf der Facebook-Seite von WhiskyBabbler 10 Tasting-Sets für ein Mackmyra Livestream-Tasting mit Brand Ambassador Björn Bachirt (aka Whiskydiaries.de) zu gewinnen.

Einer der glücklichen Gewinner war tatsächlich ich. Ursprünglich sollte das Tasting am 18. April stattfinden. Da aber nicht sicher war, dass alle Samples rechtzeitig bei den Teilnehmern ankommen würden, wurde der Termin auf den 30. April verlegt. Mein Sample kam pünktlich am 18. An, also wegen mir hätte man nicht verschieben müssen 😉

Am 30. April um 20 Uhr war es dann soweit. Björn, Norman und etwa 20 Teilnehmer durften sich über die Samples hermachen.

Auf dem Programm standen 4 Abfüllungen der Brennerei. Der Svensk Ek aus der Core Range, die neue Saisonabfüllung Grön Te und zwei Reserve Cask, dem Privatfass-Programm von Mackmyra, ein vorgelagerter und ein rauchiger, beide aus der Bodas Mine.

Den Anfang  machte der Svensk Ek. Eine Core-Range-Abfüllung neben Mack, Svensk Rök und Brukswhisky.

Mit 46,1 % eine schöne Trinkstärke. Die Reifung erfolgte in Ex-Bourbon- und Sherry-Fässern. 10% des Flascheninhalts wurden mindestens 18 Monate in Fässern aus schwedischer Eiche gereift. Verwendet wurden große Fässer und auch kleine 30 l -Fässer. Im Aroma zeigen sich helle Früchte und eine zitrusbetonte Würze (Nimm 2 Zitrone in Ricola-Variante). Etwas helles, frisches Holz. Dazu kommt kräftiger werdendes Malz. Der Antritt ist kräftig im Geschmack. Er bringt Würze, Holz, Ingwer und Karamell. Langsam wird er etwas herber und trockener. Mit Wasser finden sich Trauben. Das Karamell wird dunkler. Der Nachklang ist relativ kurz. Die Süße kommt nochmal kurz zurück.

Die aktuelle Saisonabfüllung ist die nächste in der Reihe. Der GrönTe reifte in Fässern, die zuvor mit Oloroso Sherry und japanischem Grüntee gesättigt wurden. Er bringt ebenfalls 46,1 % Vol. an Alkohol mit. In der Nase zeigt sich tatsächlich etwas grüner Tee und dann eine aufkommende Süße. Wieder Zitrusnoten, wie beim Ek, aber etwas dunkler. Ein wenig Honig und ganz wenig Holz. Im Mund beginnt er süß. Dunkler Waldhonig, ein wenig Kaffee und Toffee. Dann kommt auch etwas Holz und Würze, sowie Nussaromen. Er hält sich etwas länger, als der Ek und wechselt von süß nach würzig. Ein wirklich schöner Whisky.

Die erste der Reserve-Abfüllungen ist ein vorgelagerter Whisky. Er wurde 4 Jahre in Ex-Bourbon-Fässern gelagert, bevor er für weitere 3 Jahre in ein 30 l Reserve Cask umgefüllt wurde, mit Dauben von E-Bourbon-Fässern, Deckel und Boden aus schwedischer Eiche. Abgefüllt mit 48,7 % Vol. . Dunkelfruchtige Süße und Honig sind die ersten Eindrücke, die sich in der Nase zeigen. Dazu Nusstöne, etwas Orange und dann ein wenig Hefeteig. Hintergründige Vanille. Der Bourbon kommt durch. Der Geschmack startet mit der dunkelfruchtigen Süße. Dann folgt Würze. Ledrige Töne zeigen sich. Kräftige, intensive Aromen. Der Alkohol zeigt sich pfeffrig und bleibt auch nach Zugabe von Wasser. Hier ist der Abgang lang und würzig.

Den Abschluss der Reihe machte ein weiters Reserve-Fass. Dieses Mal nicht vorgelagert, dafür unter Verwendung von eigenem Rauchmalz. Das Oloroso-Fass wird aus amerikanischer Eiche hergestellt und dann mit Oloroso getränkt. Gelagert wurde das Fass im Bodas Minenlager. Hier wird der Whisky gereift, 50 Meter unter der Erde im Berg.

Der Whisky begrüßt mich mit einem kräftigen, kräutrigen Rauch und etwas Holzrauch. Dann kommt Süße. Kräutermariniertes Fleisch, getrocknete Gewürze. Der Rauch ist dominierend. Ein paar geröstete Nüsse und Dörrpflaumen. Im Mund zeigt er sich zuerst süß. Dann findet sich dezenter Rauch mit Honig, stark würzig. Pfeffriger Einschlag. Dunkle Schokolade. Dann zeigt sich nochmal der Rauch.

 

Björn hatte wirklich ein schönes Line-Up zusammengestellt mit einer schönen Steigerung. Das tröstete über die gelegentlichen Aussetzer in der Verbindung hinweg. Einen entscheidenden Vorteil hat so ein Online-Tasting. Man muss sich keine Gedanken um die Heimfahrt machen. 

Ein schöner, informativer und leckerer Abend. Dank an die Gastgeber, dass ich dabei sein konnte.

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Kommentare: 1
  • #1

    Aebby (Montag, 09 Mai 2022 08:05)

    Hallo Jürgen, ich habe über Deine Abi-Nachtreffen-Seite hergefunden. Obwohl ich selbst mit Whisky nur wenig anfangen kann, bin ich von Deinen Beschreibungen fasziniert. Zum ersten Mal kann ich mir die Nachgeschmacke wirklich vorstellen. Das "Nimm-zwei-Zitrone mit Ruccola" und Deine anderen Vergleiche haben es mir als Laien nahegebracht

    LG Aebby (Eberhard)