Ende Juni bekam ich eine Anfrage von Peter Moser (Friends of Single Malt – FOSM.de), ob ich Lust hätte an einem Blind-Tasting teilzunehmen. Bisher hatte ich meine Blind-Tastings eigentlich eher für mich im stillen Kämmerlein
gemacht (bis auf eine Ausnahme), und nun die Einladung zu einer quasi öffentlichen Blindverkostung, da Peter die Ergebnisse natürlich in seinem Blog posten wird. Natürlich konnte ich nicht
widerstehen.
Thema dieses Projekts war die Frage, ob man die unterschiedlichen Whiskytypen Blend, Blended Malt und Single Malt erkennt. Peter hatte 10 Blogger zu diesem Tasting eingeladen.
Jeder bekam drei Samples à 5 cl (verrechnet zum Selbstkostenpreis) gekennzeichnet mit #1 - #3. Bekannt waren die folgenden Rahmenbedingungen:
• Alle Proben stammen aus Schottland, d.h. alles Scotch Whisky
• Single Malt, Blended Malt und Blended Whisky sind möglich
• Die drei sind in gewisser Weise vergleichbar
Erkannt werden sollte die Art des Whiskys und die Alkoholstärke. Wer wollte, durfte auch seine Notes dazu abgeben.
Hier meine Ergebnisse und die Begründung:
Sample #1: Blended Whisky, 40 % Vol.
Sample #2: Blended Malt, 43 % Vol.
Sample #3: Single Malt, 43 - 46 % Vol.
Ich habe sie in der Reihenfolge verkostet, wie sie nummeriert waren und auch in dieser Reihenfolge liegt für mich die Steigerung der Bewertung. Nummer 1 war für mich der 'Schwächste', Nummer 2 lag in der Mitte und die Nummer 3 war mein Favorit.
Bei Nummer 1 habe ich mir leichte Grain-Noten eingebildet, deshalb Blend. Nummer 2 war mir insgesamt etwas zu unrund und indifferent, aber ohne Grain-Anteil, deshalb Blended Malt. Bei Nummer 3
hatte ich ein recht rundes Gefühl, kam mir nicht gemischt vor und Grain habe ich auch nicht gefunden, deshalb Single Malt. Vom Alkoholgehalt waren gefühlt alle recht leicht. Ich glaube auch
nicht, dass das durch das Alter so gemäßigt war.
Von der Auflösung war ich dann doch etwas überrascht und zwar im positiven Sinn (Stolz ;-) ):
Sample #1: ALDI UK, Highland Black, Blended Whisky, 8yo, 40%, ca. 15.- EUR
Sample #2: Johnnie Walker, Green Label, Blended Malt, 15yo, 43%, ca. 30-35.- EUR
Sample #3: Càrn Mòr, Knockdhu, Single Malt, 6yo, 46%, ca. 40.- EUR
Die #2 hätte ich eigentlich fast erkennen müssen, da ich den offen bei mir im Regal stehen habe, schon bei Tastings eingesetzt habe und auch Notes dazu verfasst habe (Vor fast genau einem Jahr). Damit habe ich hier mal wieder (ungewollt) einen Re-Review gemacht. Es wird interessant meine damaligen Notes mit denen aus diesem Blind-Tasting zu vergleichen.
Ich werde in den nächsten Tagen meine Verkostungsnotizen zu den drei Kandidaten in meinen Quick-Notes veröffentlichen.
Details über das Projekt, die Teilnehmer und das Gesamtergebnis könnt ihr hier bei FOSM.de nachlesen.
Für mich war das eine interessante Sache, sowohl die Teilnahme, als auch das Ergebnis. An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Peter für die Einladung und die Organisation. Jederzeit gerne
wieder.
Kommentar schreiben
Ralf (Dienstag, 14 August 2018 06:51)
Ja sehr interessant. Wir lassen uns denke ich auch von äußeren Einflüssen täuschen, wie dem Etikett, der Flasche und dem "Namen", sofern wir diese wissen. Bei drei gleichen Samples ist das halt nicht möglich.
Ich hatte mal an einem "Tasting" fünf verschiedener Obstbrände teilgenommen, wo es nur darum ging, die Frucht zu erraten, aus der der jeweilige Brand hergestellt war. Habe es nur bei zweien geschafft :-)