Vom 26.01. - 28.01.2018 fand zum vierten Mal die 0711 Spirits in der Phönixhalle im Römerkastell in Stuttgart statt. So begeistert ich noch letztes Jahr war, so zwiespältig ist mein Gefühl dieses
Jahr.
Der erste Dämpfer kam einige Wochen zuvor. In einer E-Mail wurde mitgeteilt, dass der Eintrittspreis dieses Jahr auf 20 EUR erhöht wurde (33%). Dafür darf man das Glas behalten. Damit ist der
Preis schon mal eine ordentliche Ansage für eine Verkaufsmesse. Mit der E-Mail kam allerdings auch ein Gutscheincode, mit dem man als 'Wiederholungstäter' dann doch noch einmal die Eintrittskarte
online für 15 EUR bekommen konnte.
Quelle: https://0711spirits.de/
Ein weiterer Dämpfer für mich als 'Whiskyfixierten' waren die Teaser für die Messe auf Facebook. Gefühlte 80% Gin, einiges an Rum und noch ein wenig Whisky und andere Brände. Tatsächlich waren es dann ca. 70% Gin und je 15% Rum und Whisky. Dabei waren auch ein paar 'Vollsortimenter', die verschiedene Spirituosen am Start hatten. Natürlich ist die 0711 Spirits (wie auch schon der Name sagt) eine Spirituosen- und keine Whiskymesse, aber für meinen Geschmack war die Verteilung doch recht ungleichmäßig. Trotzdem war auch für mich reichlich Stoff dabei. Diese Jahr wollte ich nichts abfüllen und mitnehmen, sondern direkt vor Ort verkosten (Ich hab noch den Großteil der Proben von VS im Schrank; Samplestau!). Das grenzt die Menge dann auch ordentlich ein.
Seit dem zweiten Jahr der Messe ist die Gastronomie (idealerweise) in den Randbereich umgezogen, um die Essensgerüche aus den Haupträumen rauszuhalten. Der Effekt verliert natürlich an
Wirkung, wenn dann frisches, duftendes Popcorn gepoppt und sehr leckere und sehr aromatische Salami aufgeschnitten wird.
Aber trotz dieser leichten Einschränkungen war es ein schöner Sonntag Nachmittag. Der Publikumszulauf hielt sich in angenehmen Grenzen. So hatte man überall die Möglichkeit doch recht ausgiebig
mit den Ausstellern über ihre Produkte zu sprechen und sich auszutauschen.
Ein interessantes Highlight habe ich bei der Brennerei Ziegler aus Freudenberg gefunden, dem Hersteller der Aureum- Whiskys.
Für die Abfüllung 'The Guitarist' wurde ein Gitarren-Rohlinge aus Ahorn, Mahagoni und Ebenholz in ein leeres Eichenholzfass eingebaut und dieses dann mit 6 Jahren altem Whisky (1,5
Jahre im Kastanienfass und 4,5 Jahre im Ex-Bourbon Fass gelagert) befüllt. Dort wurde dann weitere 7 Monate gereift. Das Ergebnis wurde dann mit 47% Vol. in die Flasche abgefüllt.
Ich fand 'The Guitarist' wirklich lecker mit sehr interessanten, stark fruchtigen Aromen. Die Klanghölzer liefern einen wirklich außergewöhnlichen Geschmack.
Es wurden noch zwei weitere Fässer dieser Art produziert. Eines mit Ahorn und Olive und eines mit Sumpfesche und Kastanie als Klanghölzer für die Gitarren-Rohlinge.
https://shop.brennerei-ziegler.de/AUREUM-1865/AUREUM-1865-The-Guitarist-LIMITIERT::340.html
Bei Glock Spirits (alleswhisky.de) hab ich zwar keinen Whisky mehr probiert (da hatte ich schon genug ;-) ), dafür gab es eine Whisky-Wurst mit einem ordentlichen Rauch-Aroma und ein Whisky-Bier (nicht gelagert im Whisky-Fass, sondern mit Whisky gemixt).
Neben dem 'The Guitarist' gab es natürlich auch noch andere leckere Whiskys. Besonders gut gefallen hat mir der Big Peat 25 Jahre von Douglas Laing. Auffällig waren aber auch die vielen jungen Abfüllungen, die immer häufiger zu finden sind (5er Caol Ila, 6er Talisker, 8er Caol Ila…). Zum guten Abschluß habe ich mir einen 16-jährigen Laphroaig von First Editions gegönnt. Spätestens damit war der Tag gerettet ;-).
Dann bis zum nächsten Jahr.
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